In Rahmen einer groß angelegten Versuchsfischerei hatte die Fachberatung für Fischerei 2020 zusammen mit dem Fischereiverein Eching e.V. und der Fischwaid München e.V. am Hollerner See Netze ausgebracht, um nähere Erkenntnisse über die Renke zu gewinnen. Die Überraschung: Obwohl der See 2010 zum letzten Mal mit Renken besetzt worden war, hatten die Fische eine Altersstruktur von 3 bis 6 Jahren aufgewiesen.

Renkenbesatz 2023, Renken für den Hollerner See, Echinger See und Unteren Moosweiher
Für die Behörde war dies ein klarer Beleg dafür gewesen, dass sich die Fischart im Hollerner See selbständig und erfolgreich vermehrt. 2021, 2022 sowie 2023 hat man jeweils 20000 weitere juvenile Renken im Hollerner See besetzt, um den Bestand weiter aufzubauen. Ein Bericht über eine Versuchsfischerei am Echinger See aus dem Jahr 1997 war am Ende der Anlass dafür, weitere Gewässer mit Renken zu besetzten. Es lassen sich eindeutige Parallelen zu der oben genannten Versuchsfischerei von 2020 finden. Auch im Echinger See waren Renken mit einem Alter von 6+ bis 7+ Jahren ins Netz gegangen, obwohl der Besatz über 10 Jahre zurückgelegen hatte. Der Besatz am Echinger See war 1985 erstmals durchgeführt worden.
Anders als am Hollerner See, blieb es am Echinger See bei einer einmaligen Aktion. Das Wachstum als auch die Bestandsdichte der Renken war im Bericht der Fischereifachberatung als „gut“ eingestuft worden. Die Behörde hatte den Renkenbestand als wörtlich „kleines Juwel“ bezeichnet, bei dem die gefangenen Tiere einen „sehr guten Eindruck hinterließen“. Auf Basis dieser Untersuchungen war 1997 eine jährliche Besatzmenge von 1000 juvenilen Renken pro Jahr empfohlen worden. 1998 hatte man daraufhin knapp 1400 Jungtiere in das Gewässer eingebracht. In den Jahren 2001, 2002 und 2005 hatte der Verein jeweils 2000 Jungfische gesetzt. Danach war der Besatz mit Renken am Echinger See mangels messbaren Erfolges eingestellt worden. Die gefangenen Renken wiesen laut Gewässerwart damals keinen sonderlich guten Ernährungszustand auf.
2022 fiel dann der Beschluss, den Bestand der Renke am Echinger See wieder aufzubauen. Auch der Untere Moosweiher sollte jetzt erstmals mit Renken besetzt werden. Es gibt diverse Hinweise darauf, dass sich auch hier ein nachhaltiger Bestand der beliebten Speisefische etablieren lässt. Nach Genehmigung durch die Fischereifachberatung Oberbayern erfolgte 2023 dann am Echinger See der erste Besatz seit 2005. 10000 juvenile Renken wurden in den See entlassen. In den Unteren Moosweiher wurden 2023 erstmals 5000 junge Renken gesetzt.
Alle Tiere stammen aus einer nahegelegenen Zucht, um eine optimale Qualität zu garantieren. Bereits in 1 bis 2 Jahren sollen die Fische fangfähig sein. In den nächsten 3 Jahren soll die Fischart nun jährlich in die 3 Gewässer eingebracht werden. Fischer, die Renken fangen, sind angehalten, Schuppen zu sammeln, um einen Einblick in die Altersstruktur des Bestands zu erhalten. Da die Renke auch Nahrungsgrundlage vieler Raubfische ist, dürften die Besatzmaßnahmen auch positive Auswirkungen auf den Bestand von Hecht, Zander und Barsch etc. haben.
Text/Foto: © Boris Baumann